Es ist doch ein bisschen wie eine Zeitreise. War doch der letzte richtige Beitrag in diesem Blog im Mai 2009 verfasst worden. Nun, gut zwei (!) Jahre später, soll das Unfassbare geschehen? Hier soll wieder geschrieben werden?
Die Blogger-Zeit kommt mir tatsächlich vor wie gestern – so, als hätte ich das gestrige Datum in die Zeitleitung eingegeben und mithilfe des guten alten Fluxkompensator hat die Reise gefühlt nicht mehr als ein paar schmutzige Sekunden gedauert.
Immer noch fassungslos, mein Passwort erst jetzt und nicht früher wieder gefunden zu haben, sitze ich hier. Schweigend. Kaffee trinkend. Im Fernsehen heiratet irgendwer. Der Kaffee schmeckt noch wie vor zwei Jahren. Die Gesamtsituation ist eine andere – die Wohnung auch, und ich… ja, ich?
Werde mir nun überlegen wie ich das mit dem „neuen“ alten Blog handhaben werde.
Gut, es gab eine Zeit lang mein Spin-Off Blog „Nullacht-16„, der aber thematisch und besuchermäßig nie an diesen hier herankam sollte, wie sich bereits nach wenigen Wochen herausstellen sollte. Man trauerte nunmal dem Alten, Vertrauten nach. Um ehrlich zu sein, gab es in den letzten 23 Monaten nicht einen, in dem ich nicht mal – hochgradig melancholisch gestimmt – dieses Weblog aufgerufen und im Archiv gestöbert habe. Oft schmunzelnd und nicht selten auch mit einem lauten Lachen, denn viele der Posts hatten mein Gedächtnis bereits verlassen.
Schleichend, nach und nach, verlässt mich etwas, das von mir geschaffen und sehr geliebt wurde.
Schleichend verließen mich auch Stammleser, die wahrscheinlich enttäuscht noch ein paar Mal meinen Blog anklickten, bis auch sie anderweitig ihre Befriedigung im Netz brauchten, suchten und fanden.
Wir werden sehen, ob sich dieser Blog erneut etablieren kann – und will. Ob ich in wieder ausgraben möchte, das weiß ich auch nicht. Auch wenn ich sämtliche Emotionen mit ihm verbunden habe.
Fahrradfahren verlernt man nicht. Und bloggen?
Stehen bleiben oder weiter gehen?